Beschreibung
Holzgebrannter mind. 2 Jahre grubengelagerter Marmorkalk als hochwertiger Rohstoff zur Herstellung historischer Kalkanstriche und Sumpfkalkputze nach eigenen Rezepturen. Für den Innenund Außenbereich. Kalkanstriche und -putze erhärten durch Umsetzung von Calciumhydroxid mit Kohlendioxid der Luft zu wasserunlöslichem Calciumcarbonat. Sie wirken pilztötend und erhalten die Wasserdampfdurchlässigkeit des Mauerwerkes. Detaillierte Informationen und Rezepturen zu Kalkanstrichen und Kalkputzen enthält z.B. das Fachbuch „Historische Beschichtungstechniken“ von Kurt Schönburg, erhältlich im Buchhandel.
Anwendung als Kalkanstrich
Geeignet zur Verarbeitung auf unbehandelten und saugfähigen Kalk-, Kalkzement-, Trasskalk- und Lehmputzen sowie alten tragfähigen Kalkanstrichen im Innen- und Außenbereich. Auf Zementputzen und Beton nur im Innenbereich geeignet. Nicht geeignet zur Verarbeitung auf Leimfarben, Dispersionsfarben, Metall, Holz, Tapeten, Kunststoffoberflächen.
Eigenschaften
– pastös, weiß
Sumpfkalkanstriche und -putze sind:
– diffusionsfähig und spannungsarm
– desinfizierend
– feuchtigkeitsresistent
– schimmelabweisend
Zusammensetzung (Volldeklaration)
Wasser, holzgebrannter Marmorkalk
Geeignete Werkzeuge
Gute Streichbürsten.
Empfohlen aus dem Kreidezeit Sortiment:
Fassadenbürste
Kalk Streichbürste
Wichtige Hinweise zur Verarbeitung
Die Verarbeitung von klassischen Kalkfarben erfordert gute handwerklich Kenntnisse und Erfahrung. Alle Angaben zu Verarbeitung und Mischungsverhältnissen haben rein empfehlenden
Charakter und stellen keine verbindlichen Zusagen dar. Abweichungen entsprechend den objektbezogenen Gegebenheiten und historischen Erfahrungen können erforderlich sein und müssen von einem kalkerfahrenen Verarbeiter festgelegt werden. Es ist dringend empfohlen, die Eignung der Kalkfarbe auf dem jeweiligen Untergrund vor großflächiger Verarbeitung
über Probeanstriche zu prüfen. Alternativ bieten wir fertig angerührte, einfach verarbeitbare und in 2 Anstrichen deckende Sumpfkalkfarben an:
Sumpfkalkfarbe, Sumpfkalkfarbe -gefüllt-, Kalk Streichputz
Untergrundvorbereitung
Alle Untergründe gründlich abfegen, lose Altanstriche entfernen. Schalölreste und Bindemittelanreicherungen von Beton und Putzen entfernen.
Bei Verarbeitung auf alten Kalkanstrichen mit stark verdünntem Kalk (1 Teil Sumpfkalk + 5 Teile Wasser) vorstreichen.
Anmischen des Kalkanstriches
Für Kalkanstriche wird 1 Volumenteil Sumpfkalk (Paste) mit mind. 3 Volumenteilen Wasser verdünnt. Sumpfkalk darf weder geringer verdünnt noch unverdünnt verarbeitet werden!
Für bessere Bindung kann dem Anstrich Magerquark zugesetzt werden. Verhältnis: etwa 500 g Magerquark auf 10 Liter Sumpfkalkpaste. Den Quark zunächst in den Sumpfkalk rühren und anschließend mit Wasser verdünnen. Für bessere Verstreichbarkeit kann dem Anstrich auch etwas Leinöl zugesetzt werden. Verhältnis: etwa 2- 3 Esslöffel Leinöl auf 10 Liter Sumpfkalk. Das Leinöl zunächst in den Sumpfkalk rühren und anschließend mit Wasser verdünnen.
Verarbeitungsbedingungen
Verarbeitung nicht unter 8°C. Direkte Sonneneinstrahlung, Zugluft, Schmutzeinwirkung und Untergrundtemperaturen unter 8°C und weit über 25 °C sind zu vermeiden. Nicht auf aufgeheizten Fassadenflächen verarbeiten. Zu schnelle Trocknung vermeiden. Niedrige Verarbeitungstemperaturen, hohe Luft- /Baufeuchte können zu verstärktem Glanz führen. Anstriche im Außenbereich in den ersten Tagen vor Sonne und Regen schützen und ggf. wiederholt leicht mit Wasser benebeln (Wasser darf nicht an den Flächen herablaufen).
Verarbeitung
Für volle Deckfähigkeit sind auf unbehandelten glatten Untergründen 1 Voranstrich und mind. 3 Folgeanstriche erforderlich. Die beste Haltbarkeit eines Kalkanstriches wird erreicht, wenn
der erste Anstrich in einen frischen, noch feuchten jedoch druckfesten Kalkputz gestrichen wird. Bei Verarbeitung auf Lehmputzen den ersten Anstrich (Verdünnungsverhältnis 1:3) so einarbeiten, dass eine Durchmengung von oberster Lehmschicht mit dem Kalkanstrich erfolgt. Bei allen weiteren Anstrichen kann der vorangegangene Anstrich
bereits abgetrocknet sein. Idealerweise werden Folgeanstriche jeweils auf frische, soeben getrocknete jedoch noch deutlich kühle vorangegangene Anstriche aufgestrichen.
Die Verarbeitung von Kalkanstrichen erfolgt mit der Fassadenbürste im Kreuzschlag. Nicht rollen.
Hydrophobierung von Fassadenflächen
Für Fassadenflächen empfiehlt sich eine Hydrophobierung mit 2%iger Kreidezeit Korfu Seife (Art. 226). Dazu die Seife im Verhältnis 20 g Seifenflocken auf 1 Liter Wasser auflösen. Nicht
stärker konzentriert anwenden! Für einen optimalen Hydrophobierungseffekt die Seifenlösung möglichst früh, spätestens nach 24 Stunden auf den getrockneten Kalkanstrich auftragen. Dünn und gleichmäßig, von unten nach oben streichen. Nicht rollen! Auftrag kann nach Trocknung wiederholt werden. Auf getönten Kalkfarben kann eine kalkseifentypische Wolkigkeit auftreten (ggf. vorher Probefläche anlegen).
Kellerfarbe
Der ideale und kostengünstige Anstrich für trockene bis leicht feuchte Lagerkeller!
Herstellen der Basis 125g Farbenleim mit Bohrmaschine und Quirl klümpchenfrei in 10 Liter sauberes kaltes Wasser rühren und ca. 2 Stunden quellen lassen. Danach gründlich durchrühren und mit 10 Liter Marmorsumpfkalk vermischen. Auch hierzu Bohrmaschine mit Quirl verwenden. Optional können dieser Mischung noch 50ml Sonnenblumenöl oder Leinöl beigemischt werden. Die Basis ist in luftdicht verschlossenen Eimern und frostfrei gelagert viele Monate haltbar und muss für die weitere Verwendung nur noch mit Wasser verdünnt werden.
Grundanstrich auf unbehandelten Putzen
1 Teil Basis + 2 Teile Wasser
Folge- und Renovierungsanstriche
1 Teil Basis + 1 Teil Wasser
Feuchte Wände
Sofern keine grundsätzliche Behebung des Feuchteproblems getroffen wird, ist es wichtig, feuchte Untergründe nicht zu versiegeln oder abzusperren. Ein reiner Kalkanstrich ohne Zusätze als Zwischenlösung gewährleistet den optimalen Abtransport von Feuchtigkeit an die Raumluft, Staunässe wird vermieden, Schimmel wird durch hohe Alkalität mittelfristig eingedämmt.
Hierzu wird der Kalk nur mit Wasser verdünnt (1:3) und ohne weitere Zusätze verstrichen. Auf dauerfeuchten Untergründen wird der Kalk mit der Zeit „mehlig“, kann dann einfach abgefegt und auf gleiche Weise immer wieder überstrichen werden.
Abtönung
Abtönbar mit allen Kreidezeit Erd- und Mineralpigmenten: max. 10g Pigment pro 1 Liter Sumpfkalkpaste. Die Pigmente zuerst klümpchenfrei mit wenig Wasser anschlämmen und dann der Sumpfkalkfarbe beimischen. Die Pigmente sind beliebig miteinander mischbar. Zugesetzte Pigmente können die Lagerfähigkeit einschränken. Mit Ultramarinpigmenten getönte Kalkfarben müssen innerhalb von 12 Stunden verarbeitet werden. Stärkere Abtönungen sind nur mit höheren Kasein- / Quarkzusätzen möglich und müssen grundsätzlich vorher geprobt werden.
Trockenzeiten
Trocken und überstreichbar je nach Umgebungsbedingungen nach 4- 12 Stunden.
Verbrauch
18,5 kg Marmor Sumpfkalk ergeben bei einem Verdünnungsverhältnis von 1:3 etwa 57 Liter Kalkanstrich und reichen pro Anstrich für ca. 285m², entsprechend 0,2 Liter Kalkanstrich / m² pro Anstrich. Genaue Verbrauchsmengen sind am Objekt zu ermitteln.
Lagerung
Frostfrei, luftdicht verschlossen und bedeckt mit etwas Wasser gelagert ist Sumpfkalk Jahrzehnte haltbar. Seine Qualität verbessert sich, je älter er wird.
Reinigung der Werkzeuge
Sofort nach Gebrauch mit Wasser. Marmor Sumpfkalk holzgebrannt, 2 – jährig
Entsorgung von Produktresten
Produktreste nicht ins Abwasser geben. Eingetrocknete Farbreste können dem Hausmüll beigegeben werden. Restentleerte
Verpackung in die Wertstoffsammlung geben.
Kennzeichnung gemäß ChemVOCFarbV
VOC Höchstgehalt (Kat. A/a): 30 g/l (2010), Produkt enthält max. 1 g/l VOC.
Achtung
Das Produkt ist alkalisch. Bei der Verarbeitung sind Schutzbrille und Schutzhandschuhe zu tragen. Alle nicht zu streichenden Flächen vor Farbspritzern schützen (besonders Glas, Klinker,
Fliesen, Metallteile, geölte/lackierte Hölzer)! Farbspritzer müssen sofort mit viel Wasser entfernt werden, Gefahr irreversibler Flecken, auch auf Brillengläsern. Auf mögliche Naturstoffallergien achten. Durch die eingesetzten Naturrohstoffe tritt ein typischer Produktgeruch auf! Für Kinder unerreichbar lagern.
Gefahrenhinweise
– H 315: Verursacht Hautreizungen.
– H 318: Verursacht schwere Augenschäden.
– H 335: Kann die Atemwege reizen.
Sicherheitshinweise
– P 102: Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
– P 261: Einatmen von Staub / Rauch / Gas / Nebel / Dampf / Aerosol vermeiden.
– P 280: Schutzhandschuhe/Schutzkleidung / Augenschutz / Gesichtsschutz tragen.
– P 301+310: BEI VERSCHLUCKEN: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
– P 302+352: BEI KONTAKT MIT DER HAUT: Mit viel Wasser und Seife waschen.
– P 304+340: BEI EINATMEN: An die frische Luft bringen und in einer Position ruhigstellen, die das Atmen erleichtert.
– P 305+351+338: BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
– P 312: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM oder Arzt anrufen.
– P 501: Inhalt/Behälter können in Übereinstimmung mit nationalen Vorschriften entsorgt werden