Beschreibung
Kreidezeit Grundieröl ist ein klassisches harzfreies sog. Halböl, bestehend aus 50% Leinölfirnis und 50% natürlichem Balsamterpentinöl. In der Anstrichtechnik ist Halböl die seit Jahrhunderten bewährte Grundierung für nachfolgende Ölfarbenanstriche im Innen- und Außenbereich.
Geeignet als Grundierung für Folgeanstriche mit:
– deckenden Standölfarben auf allen unbehandelten Hölzern
– pigmentierter Holzlasur auf stark saugfähigen bzw. ausgewitterten Hölzern
Geeignet auch als Alleinbehandlung für gering beanspruchte Oberflächen im Innenbereich > klassische geölte (Leinöl) Oberfläche: Möbel, Balken, Verkleidungen, u.v.m.
Durch das enthaltene natürliche Balsamterpentinöl eignet sich Grundieröl bestens für alle Holzoberflächen und Holzarten, auch für gerbstoffhaltige und dichte Hölzer. Der hohe Gehalt an Leinöl garantiert eine lange „offene“ Verarbeitungszeit und durch die geringe Molekülgröße ein tiefes Eindringen auch in kleinste Holzporen. So wird eine hervorragende Vernetzung des Untergrundes mit nachfolgenden Ölanstrichen ermöglicht. Kreidezeit Grundieröl besteht ausschließlich aus natürlichen Ölen. Es enthält keine „versteckten“ Alkydharze, die z.B. aus nichttrocknenden Ölen wie Raps-, Soja- oder Sonnenblumenöl hergestellt wurden.
Eigenschaften
– schmutz- und wasserabweisend
– harzfrei, lösemittelhaltig
– sehr gute Vernetzung mit öligen Folgeanstrichen
– reißt und versprödet nicht
– diffusionsfähig, antistatisch, kontaktwarm
– transparent, honigtönend, anfeuernd
– exzellentes Eindringvermögen
– leicht zu verarbeiten, leicht zu reparieren
– geeignet für Kinderspielzeuge gemäß EN 71-3
– speichel- und schweißecht nach DIN 53160
– cobalt-, blei- und bariumfrei
– vegan
Zusammensetzung (Volldeklaration)
Leinöl, Balsamterpentinöl, Leinölstandöl, Mangantrockner.
Geeignete Werkzeuge
– Lackierpinsel / Flächenstreicher
– kurzflorige Rollen
– fusselfreie Lappen, lösemittelbeständige Kunststoffschwämme
Probeauftrag
Ein Probeauftrag an unauffälliger Stelle vor großflächiger
Verarbeitung ist empfohlen, um mögliche Farbveränderungen des Untergrundes und Wechselwirkungen mit Inhaltstoffen des Untergrundes zu bewerten.
Untergrunderfordernisse
Der Untergrund muss unbehandelt, staubfrei, sauber, trocken, fettfrei, chemisch neutral und saugfähig sein. Verarbeitungstemperatur mind. 10°C. Holzfeuchte <15%. Nicht auf feuchten Hölzern verarbeiten!
Untergrundvorbereitung / Grundschliff
Harzgallen und Altanstriche auf Kunstharzbasis entfernen. Bei Anwendung im Außenbereich: saugende Schnittkanten und Hirnholzbereiche mit Kreidezeit Harzöl tränken und mind. 24 Stunden trocknen lassen. Neue und verwitterte Hölzer schleifen (Körnung P 80 – 100), Kanten runden. Nicht feiner schleifen da das Holz sonst verdichtet wird und nicht genug Öl aufnehmen könnte. Neue, glatte, gehobelte oder fein vorgeschliffene Hölzer besser durch Schleifen „öffnen“. Nach dem Schleifen gründlich entstauben.
Verarbeitung
Produkt vor der Verarbeitung kurz aufschütteln. Kreidezeit Grundieröl wird ein- bis zweimal mit Zwischentrocknung aufgetragen. Vor dem zweiten Auftrag kann ein Zwischenschliff
erforderlich sein. Gebinde verschiedener Chargennummern vor der Verarbeitung zusammenrühren. Das Produkt darf nicht auf Oberflächen ausgegossen werden!
Unbehandelte Untergründe reinigen und entstauben. Kreidezeit Grundieröl ist verarbeitungsfertig und wird unverdünnt angewendet.
Bitte beachten: Hölzer im Außenbereich sollen mit nichtrostenden Metallschrauben und Beschlägen versehen sein, sonst kann es beim Überarbeiten mit Öl zu dunklen Verfärbungen kommen. Verarbeitungs- und Trocknungstemperatur mind. 10°C über mind. 48 Stunden.
1. Erster Anstrich
Kreidezeit Grundieröl gleichmäßig mit Pinsel, kurzfloriger Rolle, Lappen oder Schwamm auftragen. Nach 10- 20 Minuten die gesamte behandelte Fläche mit einem trockenen, fusselfreien Lappen gründlich abreiben, bis die Oberfläche ein gleichmäßig seidenmattes Erscheinungsbild bietet. Beim Abreiben auf restlose Entfernung von nicht eingezogenem Öl achten, da sonst glänzende bzw. klebende Stellen zurückbleiben können. Kreidezeit Grundieröl muss vollständig in das Holz eindringen und darf keine Schicht auf dem Holz bilden.
2. Zwischenschliff (optional)
Ein Zwischenschliff ist nur erforderlich, wenn die Oberfläche nach dem ersten Anstrich rauh aufgetrocknet ist, z.B. durch aufgestellte Holzfasern. Zwischenschliff mit Schleifpapier (Körnung P100 – 120) in Faserrichtung. Nach dem Schleifen gründlich entstauben.
3. Zweiter Anstrich (optional)
Ein zweiter Anstrich ist ggf. erforderlich bei Alleinverwendung im Innenbereich bzw. bei gewünschtem Folgeanstrich mit Standölfarbe auf auf sehr stark saugfähigen bzw. ausgewitterten Hölzern. Wiederholung der Ausführung, wie erster Anstrich.
4. Folgeanstriche
Für Folgeanstriche die Produktinformationen von Standölfarbe oder Holzlasur beachten.
5. Wachsbehandlung
Geölte Oberflächen kommen generell ohne Wachsbehandlung aus. Zur Glanzsteigerung kann nach frühestens 48 Stunden eine abschließende Behandlung mit Kreidezeit Carnaubawachs
Emulsion erfolgen. Hierzu 1 Teil Emulsion mit 2 Teilen Wasser verdünnen, gleichmäßig und dünn auftragen, antrocknen lassen und nach Bedarf polieren.
Abtönung
Das Produkt kann mit allen Kreidezeit Erd- und Mineralpigmenten abgetönt werden. Beispiele zeigt unsere Farbkarte „Pigmente in Öl“. Zur Abtönung die Pigmente zunächst mit wenig Produkt zu einer klumpenfreien Paste vermengen und erst danach in die Hauptmenge rühren. Die Pigmente können beliebig miteinander gemischt werden. Farbmuster liegen bei unseren Händlern aus. Alternativ kann das Produkt in jedem Verhältnis mit Standölfarbe -halbfett- getönt werden.
Verdünnung
Das Produkt wird unverdünnt angewendet, kann aber nach Bedarf mit Balsamterpentinöl verdünnt werden.
Trockenzeit
Trocken und überarbeitbar bei 20°C und 60% rel. Luftfeuchte nach ca. 24 Stunden (bzw. 48 Stunden auf gerbstoffhaltigen Untergründen, Eiche, etc.). Hohe Luftfeuchtigkeit, Kälte, gerbstoffhaltige Untergründe verlängern die Trockenzeit wesentlich. Durchgehärtet nach ca. 4 Wochen. Während dieser Zeit schonend nutzen und vor Wasser schützen.
Reinigung der Werkzeuge
Sofort nach Gebrauch mit Balsamterpentinöl (Art. 447) und anschließend mit Oliven Pflegeseife (Art. 424) oder Korfu Seife (Art. 226) nachwaschen.
Verbrauch
Je nach Saugfähigkeit des Untergrundes pro Anstrich ca. 0,070 – 0,100 Liter / m². Genaue Verbrauchsmengen am Objekt ermitteln.
Lagerung
Frostfrei und luftdicht verschlossen gelagert ist das Produkt mind. 2 Jahre haltbar.
Entsorgung von Produktresten
Produktreste nicht in das Abwasser geben, sondern luftdicht verschlossen aufbewahren und später aufbrauchen. Eingetrocknete Produktreste können dem Hausmüll beigegeben werden. Restentleerte Behälter in die Wertstoffsammlung geben. Aktuelle amtliche Bestimmungen zur Entsorgung von Lack- und Farbresten beachten.
Hinweise
Aufgrund des Gehaltes an natürlichen Ölen tritt auf Flächen mit geringem Lichteinfall eine Dunkelgilbung auf. Bei der Trocknung natürlicher Öle tritt ein typischer Geruch auf, der mit der Zeit verschwindet. Nicht entfernte Eisenfeilspäne auf dem Untergrund können beim Überarbeiten mit dem Produkt zu Verfärbungen führen. Nicht empfohlen zur Verarbeitung auf Innenseiten geschlossener Schränke, diese besser mit Schellackfirnis (Art. 154), Carnaubawachs Emulsion (Art. 415), oder Korfu Seife (Art. 226) behandeln.
Kennzeichnung gemäß ChemVOCFarbV
VOC Höchstgehalt (Kat. A/f): 700 g/l (2010), Produkt enthält max. 490 g/l VOC.
Achtung
Mit Produkt getränkte Arbeitsmaterialien, wie z. B. Putzlappen, Schwämme, Schleifstäube, Polierpads mit nicht durchgetrocknetem Öl, luftdicht in Metallbehälter oder in Wasser aufbewahren, und beim Verstreichen darauf achten, dass kein Öl mit porösen Dämmstoffen in Berührung kommt, da sonst Selbstentzündungsgefahr aufgrund des Pflanzenölgehaltes besteht. Das Produkt an sich ist nicht selbstentzündlich. Produkt nicht auf Oberflächen ausgießen. Auf mögliche Naturstoffallergien achten. Für Kinder unerreichbar lagern.
Gefahrenhinweise
– H 226: Flüssigkeit und Dampf entzündbar.
– H 302: Gesundheitsschädlich bei Verschlucken.
– H 304: Kann bei Verschlucken und Eindringen in die Atemwege tödlich sein.
– H 312: Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt.
– H 315: Verursacht Hautreizungen.
– H 319: Verursacht schwere Augenreizung.
– H 332: Gesundheitsschädlich bei Einatmen.
– H 411: Giftig für Wasserorganismen, mit langfristiger Wirkung.
– EUH 208: Enthält Balsamterpentinöl. Kann allergische Reaktionen hervorrufen.
Sicherheitshinweise
– P 261: Einatmen von Spritznebel und Dampf vermeiden.
– P 280: Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen.
– P 301+310: BEI VERSCHLUCKEN: Sofort GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen.
– P 303+361+353: BEI BERÜHRUNG MIT DER HAUT (oder dem Haar): Alle kontaminierten Kleidungsstücke sofort ausziehen. Haut mit Wasser abwaschen/duschen.
– P 305+351+338: BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen. Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
– P 312: Bei Unwohlsein GIFTINFORMATIONSZENTRUM/Arzt anrufen.
– P 331: KEIN Erbrechen herbeiführen.
– P 333+313: Bei Hautreizung oder -ausschlag: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen.
– P 405: Unter Verschluss aufbewahren.
– P 501: Inhalt/Behälter der Problemabfallentsorgung zuführen.