Beschreibung
Alaun -oder Kaliumaluminiumsulfat- ist ein in kaltem Wasser eher gering- und in warmem Wasser gutlösliches Salz. Es findet u. a. Einsatz als blutstillendes Mittel in Rasierstiften, als Deo Kristall, als Fixierhilfe in der Pflanzenfärberei, als Grundierung in der Leimfarbenmalerei.
Anwendung
Im Kreidezeit Sortiment dient Alaun Grundiersalz als Sperrgrundierung gegen durchschlagende Verfärbungen und Flecken aus alten Untergründen: Wasserränder, Verfärbungen aus Kleisterresten, u. ä. Die besten Ergebnisse werden erzielt bei Anwendung auf neuen Kreidezeit Kalkputzen oder neuen Kreidezeit Sumpfkalkfarben und Kalkstreichputzen. Die Sperrwirkung des Alauns beruht auf einer Reaktion mit noch nicht abgebundenem Kalk, auf dem Schließen der Putzkapillaren durch Rekristallisation und auf seiner schlechten Löslichkeit in kaltem Wasser. Je schneller der folgende Anstrich trocknet umso größer ist die Erfolgsaussicht. Auf alten Putzen entfaltet Alaun keine nennenswerte Sperrwirkung. Gegen Nikotinverfärbungen hilft Alaun in der Regel nicht. Die Kalkputze und Kalkfarben sollen zeitnah nach ihrer Trocknung mit Alaun behandelt werden, die Sperrwirkung ist besser wenn der Kalk noch nicht carbonatisiert ist. Anschließend wird mit Kreidezeit Sumpfkalkfarben überstrichen oder dünnlagig mit Kreidezeit Kalkglätte oder Kalk Haftputzen überputzt (max. 1- 2mm Schichtdicke). Nach Behandlung mit Kaseingrundierung kann auch mit Kreidezeit Vega Wandfarbe, Lehmfarbe, Lehmstreichputz oder Leimfarbe überstrichen werden. Nicht überstreichbar mit GekkkoSOL Farben. Ein dickschichtiges Überspachteln der grundierten Flächen ist nicht empfohlen, die Trocknungszeit wäre u.U. zu lang und die Feuchte könnte das Alaun und auch die eingebundenen Farbstoffe wieder anlösen.
Im Gegensatz zu handelsüblichen und meist lösemittelhaltigen und dampfdichten Sperrgründen, beeinträchtigt Alaun die Dampfaufnahme des Untergrundes nur geringfügig. Der Anwendungserfolg kann nicht gewährleistet werden. Die Erfolgsaussicht ist jedoch so hoch, dass ein Versuch lohnt und hängt direkt von der fachgerechten Verarbeitung ab. Vor Ausführung großflächiger Arbeiten ist das Anlegen von Probeflächen empfohlen um die Funktion des Alauns zu prüfen.
Typisches Beispiel aus der Praxis
Bei der Renovierung eines Zimmers wurden die alten Tapeten abgelöst. Die Kleisteranhaftungen an den Wänden wurden nicht oder nicht ausreichend entfernt. Zum Ausgleich wurde der alte Untergrund mit Kalk Haftputz vollflächig überspachtelt. Nach Trocknung zeigt sich eine vollflächige Gelbfärbung oder nur einzelne gelbe Wolken. Dieses ist Gilbfarbstoff aus dem alten Kleister, und er wird in jeden folgenden Anstrich weiter abfärben. Nun wird mit Alaun behandelt und nachfolgend mit einer Wandfarbe überstrichen und die Gilbstoffe werden in aller Regeln nicht wieder durchfärben. Die Wand wurde auf natürliche, ungiftige und dampfoffene Weise saniert.
Eigenschaften
– Salz zum Anrühren mit Wasser
– absperrend
– dampfdurchlässig
– lösemittel- und emissionsfrei, geruchlos
– saugfähigkeitsmindernd
– härtend
– sauer, pH 3 -3,5 bei 10%iger Lösung
– leicht desinfizierend
– vegan
Zusammensetzung
100% Kaliumaluminiumsulfat x 12 H2O
Geeignete Werkzeuge
Geeignete Werkzeuge sind gute Fassaden- / Deckenbürsten.
Nicht spritzen oder rollen.
Anrühren der Grundierung
Grundiersalz unter Rühren in warmem Wasser lösen (Dauer: ca. 5 Min.). Je wärmer das Wasser, desto mehr Salz löst sich. Ein Bodensatz aus Salzkristallen ist normal und zeigt an, dass die Lösung gesättigt ist. Den Bodensatz nicht mitverarbeiten.
Wasserbedarf: Ca. 100g Alaun Grundiersalz in 1 Liter Wasser lösen.
Untergrunderfordernisse
Die Untergründe müssen ganz trocken und saugfähig sein!
Verarbeitung
1. neuen Kalkputz oder Kalkanstrich ganz austrocknen lassen.
2. Alaunlösung bis zur Sättigung des Untergrundes auftragen (streichen oder spritzen, nicht rollen!). Verarbeitungstemperatur mind. 8 °C. Ganz austrocknen lassen.
3. Überschüssiges Alaun (Salzkristalle) abfegen.
4. Mit Kreidezeit Sumpfkalkfarbe, Kalk Haftputz, Kalkglätte oder einer anderen geeigneten Kreidezeit Wandfarbe (s. Seite 1 „Anwendung“) überstreichen. Für zügige Trocknung sorgen.
Trockenzeiten bei Normalklima
trocken und überarbeitbar frühestens nach 24 Std., je nach raumklimatischen Bedingungen
Verbrauch
Je nach Saugfähigkeit des Untergrundes reicht 1kg Alaun Grundiersalz pro Anstrich für ca. 30-100m², entsprechend 10-30g Salz / m² pro Anstrich. Genaue Verbrauchswerte sind am Objekt zu ermitteln.
Lagerung
Kühl und trocken gelagert ist das Alaun Grundiersalz unbegrenzt haltbar. Angerührte Alaunlösungen sind gut verschlossen in einem Kunststoffeimer und kühl gelagert, mehrere Wochen haltbar.
Reinigung der Werkzeuge
Sofort nach der Arbeit mit Wasser.
Entsorgung von Produktresten
Produktreste nicht in das Abwasser geben. Produktreste können im eingetrockneten Zustand in den Hausmüll gegeben werden. Restentleerte Verpackungen in die Wertstoffsammlung geben.
Kennzeichnung gem. ChemVOCFarbV
VOC Höchstgehalt (Kat. A/g): 30 g/l (2010), Produkt enthält max. 1 g/l VOC.
Kennzeichnung
entfällt, kein Gefahrgut
Hinweise / Sicherheitshinweise
Schutzbrille tragen. Bei Berührung mit der Haut bzw. den Augen mit viel Wasser ausspülen. Bei anhaltenden Beschwerden Arzt aufsuchen. Bei Verschlucken reichlich Wasser trinken und Arzt aufsuchen. Staub nicht einatmen. Für Kinder unerreichbar lagern. Auf mögliche Naturstoffallergien achten. Durch die eingesetzten Naturrohstoffe tritt ein typischer Produktgeruch auf! Für Kinder unerreichbar lagern.
Produkt reagiert leicht sauer. Spritzer und Überstreichungen auf angrenzenden Bauteilen vermeiden, bzw. sofort entfernen und / oder angrenzende Bauteile entsprechend schützen. Produkt kann säureempfindliche Oberflächen (z.B. Marmor, Speckstein) angreifen, bzw. verfärben.
Die Verträglichkeit des Produktes mit dem Untergrund ist durch Anlegen von Probeflächen an verdeckter Stelle am Objekt zu prüfen.