Beschreibung
Soda (Natriumcarbonat) ist ein als altes Hausmittel bekanntes, vielseitig einsetzbares Salz, dass in keinem Haushalt fehlen sollte. Bis 1850 wurde Soda noch durch Verdunstung aus dem Wasser sog. Natronseen in Ägypten, Nord- und Südamerika, sowie durch Verbrennung von kochsalzreichen Meeres- und Strandpflanzen gewonnen. Zur Erzielung höherer Reinheiten wurden diese Methoden durch chemische Prozesse abgelöst. Heute wird wieder vermehrt Soda aus dem Wasser der Natronseen gewonnen, da diese Vorgänge inklusive Reinigung einen wesentlich geringeren Energiebedarf haben.
Eigenschaften
– reinigende Wirkung
– geruchbindend
– alkalisch
– verseift Fette
– pilz- und bakterientötend
– neutralisiert Säuren
– umweltschonend
– preiswert und ergiebig
– vegan
Zusammensetzung (Volldeklaration)
kalzinierte Soda (Natriumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat) “kalziniert” = von Kristallwasser befreit
Probeflächen
Zur Vermeidung irreversibler Flecken und zur Prüfung der Verträglichkeit der zu behandelnden Flächen mit Soda, sind vor größerflächiger Verarbeitung Probeanwendungen an
verdeckter Stelle auszuführen.
Anwendung
– Sanftes Entfernen alter Öl- und Wachsanstriche Manche alten Öl- und Wachsanstriche lassen sich schon mit einfacher Sodalauge entfernen. So ist es immer einen Versuch wert zunächst dieses vergleichsweise harmlose Hausmittel auszuprobieren, statt gleich einen scharfen womöglich lösungsmittelhaltigen Abbeizer zu verwenden.
3 gehäufte Esslöffel Soda in 1 l heißem Wasser lösen.
Mit einem Schwamm auf die abzulaugenden Wachs-/ Öl-Altanstriche auftragen und 5-10min einwirken lassen. Die Altanstriche lösen sich zu einer braunen Flüssigkeit auf. Mit klarem Wasser abwaschen und nach 1 Tag Trocknung zur Neutralisation 2x satt mit Haushaltsessig bestreichen.
Nach evtl. Glattschleifen kann dann ein neuer Anstrichaufbau erfolgen. Achtung: gerbstoffhaltige Hölzer können sich durch Sodalauge dunkel verfärben
(z.B. Eiche). Vorproben sind erforderlich!
– sanftes Reinigen von lackierten Oberflächen (Fenster/Türen) als Ersatz für Salmiak 1 Teelöffel Soda auf 1 Liter Wasser. Anschließend mit klarem Wasser nachwaschen
– Anlaugen lackierter und geölter Oberflächen, als Vorbereitung eines neuen Anstriches 2 Esslöffel Soda in 1 l warmem Wasser auflösen und anzulaugende Oberflächen kurz abreiben, ggf. 1-2 min. einwirken lassen. Danach gleich 1x mit klarem Wasser und 1x mit Haushaltsessig nachwaschen. Die Sodalauge hat jetzt die vorher glatte Öl-/Lack-Schicht in einen stumpfen tragfähigen Untergrund verwandelt, auf den eine frische Ölbehandlung aufgebracht werden kann.
– Enthärtung des Waschwassers beim Wäschewaschen (Waschmitteleinsparung) Beim Waschen mit Seifenflocken wird oftmals ein erheblicher Teil der Seife durch kalkhaltiges hartes Wasser inaktiviert (Kalkseifenbildung). Zur Wasserenthärtung wird dem Waschwasser pro Liter und pro Grad deutscher Härte (°dH) 0,1g Soda zugefügt.
Bsp.: 20 Liter Wasser (22°dH) werden 20x22x0,1 = 44g Soda zugefügt. Nach 10 Min. Wartezeit kann gewaschen werden → Ausfällung der härteverursachenden Mineralien. Den Härtegrad erfährt man beim Wasserversorger.
– Entfernung von Algen und Schimmelpilzen auf Holz- und Steinoberflächen mit Sodawasser (1 Esslöffel auf 1Liter Wasser) und Wurzelbürste abschrubben. Tötet Algen und Pilze durch hohe Alkalität. Bei Nachbehandlung mit Ölanstrichen unbedingt mit Haushaltsessig neutralisieren ( 1-2mal satt einstreichen und trocknen lassen). Auf diese Weise können auch Holzbrettchen,-lagerregale und Saunaholz gereinigt und desinfiziert werden.
Vorproben auf Verträglichkeit mit dem Untergrund erforderlich. Manche Hölzer färben sich durch (Soda-) Lauge dunkel.
– Lösen von Fett und Schmutz (z.B. Töpfe Pfannen) geeignet für Edelstahl und Emaille, nicht geeignet für Aluminium und Eisen!
1-2 Esslöffel Soda in ½ l Wasser in Topf bzw. Pfanne aufkochen, ggf. auch über Nacht stehenlassen. Löst auch Angebranntes schonend ab.
– Beseitigung schlechter Gerüche und Verstopfungen z.B. in Abflüssen 2-3 gehäufte Esslöffel Soda in 2 Liter heißem Wasser auflösen und in den Ausguss schütten. 1 bis mehrere Stunden einwirken lassen und Ausguss gut durchspülen.
– Abbindezeit von Gips verlängern eine Prise Soda dem Gipsbrei untergemischt verlängert die “offene” Zeit erheblich.
Lagerung
Trocken und nach Möglichkeit unter Luftabschluss gelagert, ist Soda nahezu unbegrenzt haltbar. Hohe Luftfeuchtigkeit bewirkt Klumpenbildung, was aber keinen Einfluss auf die Eigenschaften der Soda hat.
Reinigung der Werkzeuge
Sofort nach der Arbeit mit Wasser. Textilien und Pinsel ggf. mit Haushaltsessig nachbehandeln (Prüfung der Materialien auf Verträglichkeit gegenüber Essig erforderlich).
Entsorgung von Produktresten
Produktreste aufbrauchen, da nahezu unbegrenzt haltbar. Getrocknete Produktreste können dem Hausmüll beigegeben werden.
Tipps
Das Anlaugen mit Sodalauge erfordert ein wenig Übung und Beobachtungsgabe. So kann z.B. beim Anlaugen wie oben beschrieben schon der Einsatz heißen statt warmen Wassers
dazu führen das der Anstrich komplett abgelaugt wird. Hier sollte man also in der Nähe bleiben und durch Reiben mit dem Finger prüfen, wie weit der Anlaugevorgang fortgeschritten ist.
Andererseits treten Fälle auf, in denen scheinbar überhaupt kein sichtbarer Anlaugeeffekt auftritt. Hier ist es hilfreich beim Abwaschen der Oberfläche mit der scharfen Seite eines
Topfschwammes zu arbeiten, oder aber der Lauge ggf. eine längere Einwirkzeit zu gewähren.
Gefahrenhinweis
– H319: Verursacht schwere Augenreizung.
Sicherheitshinweise
– P280: Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen.
– P264: Nach Gebrauch gründlich waschen.
– P305+P351+P338: Bei Kontakt mit den Augen: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser spülen.
Vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter spülen.
– P337+P313: Bei anhaltender Augenreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen
Achtung
Gefahr irreversibler Flecken – nicht zu behandelnde Oberflächen vor Produktspritzern schützen, bzw. sofort nach Kontamination mit viel Wasser reinigen. Nicht mit Säuren in Kontakt bringen, kann zu heftigen Reaktionen führen. Auf mögliche Naturstoffallergien achten. Durch die eingesetzten Naturrohstoffe tritt ein typischer Produktgeruch auf! Für Kinder unerreichbar lagern.